Altlasten auf dem Grundstück – Augen auf beim Grundstückskauf
Jeder, der von einem Eigenheim träumt ist auf der Suche nach dem perfekten Grundstück. Am liebsten in bester Lage und gleichzeitig natürlich zu einem unschlagbar günstigen Preis. Doch Vorsicht: Schnäppchen verbergen oft etwas. Im Boden des Grundstücks könnten sich Schadstoffe – sogenannte Altlasten – befinden. Ist das der Fall, muss der Käufer mit hohen Kosten für die Altlastenbeseitigung rechnen. So wird aus dem vermeintlichen Schnäppchen eine teure Angelegenheit.
Was sind Altlasten?
Altlasten sind Schadstoffe, die sich unter der Erdoberfläche befinden. Sie kontaminieren den Boden und das Grundwasser. Mögliche Schadstoffe sind FCKW, Schwermetalle, MKW oder BTXE. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Grundstück Altlasten enthält, hängt von seiner Historie ab. Besonders gefährdet sind Flächen ehemaliger Fabriken, Deponien, Tankstellen, Gärtnereien oder Reinigungen. Ein gewisses Risiko, dass der Boden Schadstoffe enthält, besteht jedoch auch bei anderen Grundstücken. Daher empfiehlt sich ein Blick in einen Altlastenkataster. Dabei handelt es sich um ein Informationssystem für Altlastenverdachtsflächen.
Wer haftet für Altlasten?
Altlasten bergen nicht nur umweltbezogene, sondern auch gesundheitliche Risiken. Der Mensch nimmt sie über die Luft, Nahrung oder das Grundwasser auf. Für entstandene Schäden haften der Eigentümer, Verursacher und Verkäufer. In den meisten Fällen ist der Verursacher unbekannt oder unauffindbar. Der Verkäufer hingegen haftet nur, wenn er das Grundstück nach 1999 verkauft hat. Zusätzlich muss er von den Altlasten zum damaligen Zeitpunkt gewusst haben. Einzig für den aktuellen Eigentümer gibt es keine Ausweichmöglichkeit. Er kann immer zur Haftung herangezogen werden.
Weis ein Verkäufer, dass sich Altlasten im Erdreich befinden, muss er den Käufer unaufgefordert darauf hinweis. Andernfalls kann letzterer später Schadensersatz einfordern. Auch eine Rückabwicklung des Kaufvertrags ist dann möglich.
Die Altlastenbeseitigung
Wurden Schadstoffe entdeckt, ist eine Altlastenbeseitigung unumgänglich. Leider ist sie mit hohen Kosten verbunden. Wie teuer eine Sanierung des Grundstücks tatsächlich ist hängt neben der Verunreinigung auch von Bodenbeschaffenheit und Grundstücksgröße ab. In den meisten Fällen wir der Boden abgetragen und ausgetauscht. Mittlerweile sind auch Verfahren möglich, die direkt vor Ort die Schadstoffe aus der kontaminierten Erde filtern. Die beste Möglichkeit eine Altlastenbeseitigung zu vermeiden ist ein Bodengutachten vor dem Grundstückskauf.
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