Individuelles Anpassen der Wohnqualität
Jeder Bauherr möchte sein neues Haus so errichten, bzw. ein aus dem Bestand erworbenes Gebäude so gestalten, dass es allen seinen gegenwärtigen Wohn- und Lebensbedürfnissen entspricht, es an mögliche Veränderungen dieser Bedürfnisse während der gesamten Nutzungsperiode leicht anzupassen ist, eine dauerhafte Nutzung des Gebäudes auch generationenübergreifend ohne Verluste an Wohnqualität möglich ist und der Wiederverkaufswert des Hauses langfristig auf einem hohen Niveau bleibt.
Damit ein Haus diesen Anforderungen gerecht werden kann, ist eine vorausschauende Planung erforderlich, d.h. der gesamte Lebenszyklus des Gebäudes – „von der Wiege bis zur Bahre“ – muss berücksichtigt werden. Der Lebenszyklus eines Hauses kann in 5 Schritten gegliedert werden:
- Projektentwicklung
- Planungsphase
- Errichtungsphase
- Nutzungsphase, Modernisierung, Umnutzung
- Rückbau, Wiederverwendung
Die Lebenszyklusbetrachtung bietet die Chance, die Aufwendungen über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes – seien sie ökonomischer oder ökologischer Natur – auf der Grundlage einer fundierten Planung zu minimieren und gleichzeitig die Nutzungsqualität zu sichern. Dabei ggf. erforderliche höhere Planungs- und Errichtungskosten lassen sich in der Regel – insbesondere durch Einsparungen bei den Nutzungskostenrefinanzieren, so dass insgesamt eine Senkung der Lebenszykluskosten möglich wird, ohne die Qualität des Gebäudes zu beeinträchtigen (win-win-Situation).
Die Bedeutung der Lebenszyklusbetrachtung kann beispielhaft an der Verteilung der Kosten eines Einfamilienhauses – geplant nach Energieeinsparverordnung – über dessen Gesamtlebensdauer veranschaulicht werden. In einer Simulation der Lebenszykluskosten kann der Einfluss der Betriebsphase auf die Gesamtkosten bei einer angesetzten Lebensdauer von 80 Jahren und einer jährlichen Energiepreissteigerung von 1, 2 und 3 % (Inflationsbereinigt, ohne Lohn bzw. Materialpreissteigerungen) dargestellt werden werden