Graue Energie: Baustoffwahl wichtiger Teil der Energiewende

Graue Energie: Baustoffwahl wichtiger Teil der Energiewende

Energiewende in der Baubranche

Viele Bauherren fragen sich welche Beheizungstechnik für sie die richtige ist, Öl, Gas oder besser Umweltwärme. Auch häufig fällt die Frage wie viel Energie man überhaupt für Heizung und Warmwasser aufwenden muss. Diese Fragen beschäftigen auch zukünftige Hausbesitzer. Dies zeigen die Kundgebungen vieler Jugendlicher für ein Umsteuern in der Klimapolitik. Jedoch bleibt häufig unberücksichtigt wie umweltverträglich die Materialien sind, welche beim Hausbau eingesetzt werden. In jedem Haus steckt ein hoher Energieaufwand, der auch als „graue Energie“ bezeichnet wird und manchmal viel höher ausfällt als zunächst erwartet. Diese graue Energie summiert den Energieverbrauch und damit den Treibhausgasausstoß der insgesamt entsteht, zum Beispiel durch Rohstoffgewinnung, Herstellung, Verarbeitung, Transport und Materialentsorgung. 



Grau Energie beim Hausbau entspricht 50 Jahren Heizen

Sechs Prozent des globalen Energieverbrauchs und elf Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen werden durch den Bau von Gebäuden verursacht. Bei gut gedämmten Gebäuden, die allen modernen Energiestandards entsprechen, ist der Energieeinsatz beim Bau genauso hoch wie der Verbrauch beim Heizen, innerhalb von 50 Jahren. Der große Unterschied besteht also darin wie viel graue Energie in dem jeweiligen Baustoff enthalten ist. Beispielsweise ist dieser bei Zement oder Beton wesentlich höher als bei Recyclingmaterial und Holz. Somit lässt sich durch gezieltes Auswählen der Baustoffe der ökologische Fußabdruck des Hauses um bis zu 30% reduzieren. 




Klimafreundlich bauen

Während der maximale Energieverbrauch bereits in der Energieeinsparverordnung geregelt ist, fehlen Regelungen zum Thema graue Energie bisher völlig. Daher schließen sich immer mehr Umweltorganisationen und Initiativen zum sogenannten „Bauwende-Bündnis“ zusammen. Das Bündnis fordert die Bundesregierung dazu auf, konkrete Vorgaben für die Kennzeichnung grauer Energie festzulegen. Letztendlich sollen so klimaschonende Bauweisen angeregt werden. Deshalb können auch heute schon Leute die neu bauen und nicht auf behördliche Regelungen warten wollen, eine Orientierung über Qualitätszeichen bekommen. In einer Datenbank können sich Bauunternehmen und Architekten über klimafreundliche Bauweisen sowie gesundheitliche und ökologische Eigenschaften verschiedener Baustoffe informieren.

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