Achtung: Viel Schnee auf dem Dach ist eine Gefahr!
München (dpa/tmn). Liegt viel Schnee auf dem Dach, sollten Hausbesitzer im Obergeschoss auf Warnzeichen achten. Zeigen etwa Verkleidungen Risse oder klemmen Türen oder Fenster, ist Gefahr im Verzug. Bei Anzeichen von Gebäudeschäden sollte der Schnee nicht eigenhändig, sondern von Fachleuten vom Dach geräumt werden.
Allgemein gilt: Wenn die Schneedecke abgetaut ist, sollte man das Dach von außen inspizieren. So müssen zum Beispiel Dachziegel mit Rissen ausgetauscht werden.
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Nicht jedes Dach ist für eine hohe Schneelast gemacht
Wie viel Schneelast Dächer aushalten, hängt unter anderem von der Bauweise ab. Wird sie überschritten, können Risse im Dach entstehen oder es schlimmstenfalls einstürzen, warnen die Experten. Diese könne auch nach dem Winter passieren, etwa bei einem Sturm.
Für die maximale Schneelast spielen etwa die Höhenlage und vorgegebene Schneelastzonen eine Rolle. In München zum Beispiel können neuere Hausdächer rund 110 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter tragen – bei älteren Dächern seien es nur 75 Kilogramm. Im Voralpenland kann die Grenze zum Teil deutlich höher liegen. Die Dächer in schneereichen Gegenden müssen mehr Last tragen können.
Mit Blick auf die Belastbarkeit sind Flachdächer problematischer als Steildächer. So kann dort etwa Regen- und Tauwasser schwer abfließen. Die Folge: Es staut sich. Vor allem ältere Dächer können leicht undicht werden. Feuchteschäden drohen.
In den Bauunterlagen des Hauses findet man die maximale Schneelast im Abschnitt Lastannahmen. Wer keine entsprechenden Daten finden kann, sollte sich an das örtliche Bauamt wenden oder einen Statiker konsultieren.
Die Schneelast bestimmen
Ob zu viel Schnee auf dem Dach liegt, ist eine Einschätzung, die Fachleute treffen müssen. Hausbesitzer können das Gewicht zumindest grob bestimmen. Dafür stechen sie auf einer Fläche von zehn mal zehn Zentimetern Schnee vom Dach aus. Wer nicht ohne sich in Gefahr zu bringen auf sein Dach gelangen kann, kann auch Schnee vom Boden nehmen. Ungesichert sollte man keinesfalls hochklettern.
Das ausgestochene Schneequadrat wiegt man. Der angegebene Wert mit 100 multipliziert, ergibt das Schneegewicht pro Quadratmeter. Auch zu beachten: Bei geneigten Dächern muss die ermittelte Last noch auf die schräge Fläche umgerechnet werden. Achtgeben sollten Hausbesitzer auch auf Schneeanhäufungen auf dem Dach. Denn an diesen Stellen drückt dann mehr Gewicht. Bei nassem Schnee könnten bereits zehn Zentimeter Decke bis zu 40 Kilogramm pro Quadratmeter wiegen.
Greift bei Schäden durch Schneelast die Wohngebäudeversicherung?
Nicht unbedingt. Sie greift nur, wenn zusätzlich eine Elementarversicherung abgeschlossen wurde. Nur dann werden durch Naturgewalten wie Lawinen, Erdrutsch, Hochwasser oder Schneelast verursachte Schäden erstattet.
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